Brief der Kindergartenleitung zur aktuellen Entwicklung

Liebe Eltern,

eigentlich sollte sich unser Newsletter in dieser Woche mit der geplanten Öffnung in einem „rollierenden System“ ab 25.05. beschäftigen. Ich war sehr erleichtert darüber, dass wir gemeinsam eine Lösung finden konnten, die allen Kindern wieder ermöglicht hätte an bestimmten Tagen ins Rumpelstilzchen zurück zu kommen. Leider hat mich drei Stunden nach dem Versenden meiner E-Mail an Euch eine Nachricht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes erreicht.

Auszüge aus deren Inhalt:

„Das Land Baden-Württemberg hat am 16.5.20 die neue Corona-VO veröffentlicht, in der auch die neuen Richtlinien zur Erweiterung der Notbetreuung in Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege enthalten sind.

Entgegen den mehrfachen Ankündigungen der Kultusministerin ist ein rollierendes System in der Notbetreuung nicht durch die neue Verordnung gedeckt. Denn in § 1b Abs. 5 heißt es wie schon zuvor: „Die in der erweiterten Notbetreuung zulässige Gruppengröße beträgt bei Kindertageseinrichtungen höchstens die Hälfte der in der Betriebserlaubnis genehmigten Gruppengröße.“

Darauf weist auch das Landesjugendamt in seinem Rundschreiben 15/2020 hin, wenn es dort heißt: „Sollte mittel- oder langfristig … der Betrieb um Angebote mit Raum-Sharing erweitert werden, gilt das übliche Antrags- und Prüfverfahren nach § 45 SGB VIII“. Und Raum-Sharing liegt immer dann vor, wenn mehrere Notbetreuungsgruppen zu unterschiedlichen Zeiten den gleichen Raum nutzen (also vor- bzw. nachmittags oder an unterschiedlichen Wochentagen).

Damit sind auch die Gemeinsame Orientierungshinweise für die weitere Öffnung der Kitas von Städtetag, Gemeindetag und den kirchlichen Trägerverbänden irreführend, wenn sie erklären: „Die Variante B erscheint in den Fällen denkbar, in denen a) ausreichend Personal zur Verfügung steht, um eine feste und kontinuierliche Gruppenstruktur im Wechsel zu ermöglichen“.

„Um eine Klarstellung dieser widersprüchlichen Aussagen und damit wieder Klarheit für die Kita-Träger zu erreichen, hat sich der PARITÄTISCHE an das Kultusministerium gewendet. Gleiches hat inzwischen auch der KVJS getan, so dass grundlegende Abstimmungsgespräche hoffentlich bald stattfinden werden. Über Ergebnisse werden wir Sie so rasch als möglich informieren.“

Das war für mich ein absoluter Schock! Seit Wochen bin ich damit beschäftigt den beinahe täglichen Diskussionen und Veränderungen in Zusammenhang mit der Corona Verordnung zu folgen um schnell und flexibel handeln zu können. Dabei war es mir immer wichtig die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. So auch diesmal. Leider bin ich, wie so viele andere in Baden-Württemberg, nicht mehr in der Lage gewesen zu unterscheiden, dass all diese Punkte, die Frau Eisenmann schon in den Wochen vor der neuen Verordnung angekündigt hatte, nicht durch die Änderung der Corona Verordnung abgedeckt sind. Hinzu kam am Samstag noch eine Handreichung des Städte- und Gemeindetags, sowie der Kirchlichen Trägerverbände, in der ganz klar das „rollierende System“ als mögliche Lösung vorgeschlagen wurde.

Das steht noch HEUTE auf der Seite des Kultusministeriums als Aussage von Frau Eisenmann:

„Unser Plan sieht vor, dass wir ebenfalls ab dem 18. Mai die Betreuung an den Kitas in Richtung eines reduzierten Regelbetriebs in Absprache mit den Trägern schrittweise auf bis zu 50 Prozent der Kinder ausweiten. So können die Abstandsgebote mit halben Gruppengrößen gewahrt, Eltern aber weiter entlastet und den Kindern ein Stück Normalität zurückgegeben werden“, sagt Ministerin Eisenmann und ergänzt: „Von den Trägern der Kitas haben wir die Rückmeldung, dass an den Einrichtungen nicht so viel Personal zur Verfügung steht wie an den Schulen. Die Risikogruppe unter den Erzieherinnen und Erziehern scheint größer zu sein. Deshalb wollen wir den Trägern Spielräume vor Ort lassen, dass sie im Rahmen ihrer räumlichen und personellen Kapazitäten individuelle Lösungen finden können – zum Beispiel durch ein rollierendes System, das ermöglicht, dass Kinder in festen Gruppen abwechselnd an einzelnen Wochentagen in die Kita kommen können.“ 

Es macht mich wütend, dass wir aufgrund dieser Situation ab der kommenden Woche nicht wie geplant verfahren können.

Uns bleibt ausschließlich die Möglichkeit unseren Betreuungsrahmen zu erweitern und die Notgruppe aufzustocken. Die Angaben hierzu sind klar festgelegt und an diese haben wir uns schon bei der Planung für das rollierende System gehalten. Von daher werden ab kommendem Montag alle Kinder, die in der Montagsgruppe eingeplant wurden von Montag bis Freitag jeweils von 8.00 Uhr bis 14.00 Uhr die Möglichkeit haben ins Rumpelstilzchen zu kommen. Die anderen Familien muss ich leider nach wie vor vertrösten. Das tut mir unendlich leid, weil ich weiß, dass einige Kinder sich schon auf das Wiedersehen gefreut hatten und es dringend Entlastung auch für die Eltern dieser Kinder geben muss. Ich hoffe sehr, dass der öffentliche Druck der durch dieses „Chaos“ verursacht wurde dazu führt, dass es spätestens zum 15.06. Änderungen gibt, die unseren „Plan“ doch noch möglich machen.

Bis dahin eine Bitte an die, die jetzt doch nicht kommen können: Unterstützt Euch gegenseitig. Es ist im Rahmen der Verordnung möglich, dass sich zwei Familien zusammenschließen. Vielleicht könnt Ihr Euch untereinander ein wenig entlasten!

Und noch ein Appell an Alle:

Ich werde einen Brief an Frau Eisenmann verfassen und sollte jemand von Euch auch das Bedürfnis verspüren seinem Unmut „Luft zu machen“ kann er das gerne an mich weiterleiten. Ich würde diese Briefe dann an Frau Eisenmann und den Paritätischen Wohlfahrtsverband weiterleiten. Ich finde es wichtig, dass unser Dachverband Unterstützung erhält von denen, die mit den Konsequenzen dieser Handlungen täglich umgehen müssen.

Ab kommender Woche wird es natürlich auch wieder einen Newsletter und Videos für alle Kinder geben. Das Material von dieser Woche können wir leider nicht nutzen, da es sich ausschließlich mit dem geplanten Start und Wiederankommen aller Kinder im Rumpelstilzchen befasst.

Ich wünsche Euch aller Widrigkeiten zum Trotz ein wunderbares Wochenende mit viel Sonne für die Seele!

Herzliche Grüße

Michi

Schul-Newsletter #4

Hallo zusammen,

in dieser Woche gibt es wieder Post für Eure Bald-Schulkinder im Briefkasten. Aber hier schon mal vorab der Inhalt…zur Info und zum selbst ausdrucken bei Bedarf.

Liebe Grüße Michi

Bilderbuchbetrachtung „Die kleinen Leute von Swabedoo“

Michi liest für euch die Geschichte von den „Kleinen Leuten von Swabedoo“, Verfasser unbekannt, hier illustriert von Stefanie Reich.

Frühlingsnewsletter #8 – inklusive „digitaler Stuhlkreis Nr. 4“

Liebe Eltern,

gerade hat man das Gefühl, der Natur beim Wachsen zuschauen zu können – überall grünt und blüht es. Und mit der Pflanzenvielfalt gibt es auch wieder viele, viele Tiere zu entdecken, besonders die ganz kleinen Insekten, Raupen, Käfer. Wir möchten mit unserem Newsletter in dieser Woche Euer Augenmerk darauf lenken und wünschen euch viel Freude am Experimentieren, Beobachten und Ausprobieren.

Unseren 4. digitalen Stuhlkreis findet ihr hier und die Texte der Lieder gibt es natürlich auch für euch!

Außerdem wollte ich euch noch auf etwas hinweisen, was ich in Facebook entdeckt habe. Auf dem Waldweg vom Waldkindergarten zum Todenkopfparkplatz ist eine lange bunte Steinkette entstanden. Ein Zettel fordert alle, die dort spazieren gehen auf mitzumachen. Vielleicht habt ihr ja auch Lust Steine zu sammeln, zu bemalen und dort hinzulegen…

Herzliche Grüße

Jule, Michi, Anne und Julia

 

Bilderbuchbetrachtung „Pferde“

Jetzt ist Julia auch mal dran mit lesen! Sie liest das Buch mit dem Titel „Pferde“ von Patricia Mennen und Milada Kaufmann, das sicherlich nicht nur für die Kinder der Pferde-Projektgruppe interessant ist!

Bilderbuchbetrachtung „Die kleine Raupe Nimmersatt“

Heute liest Jule für euch „Die kleine Raupe Nimmersatt“ von Eric Carle – passend zu den letzten beiden Newslettern, in denen es ganz viel um die kleine, ewig-hungrige Raupe und um tolle Schmetterlings-Bastelidee geht!

Schul-Newsletter #3

Liebe Eltern unserer „Bald-Schulkinder“,

anbei findet ihr neue Materialien für die „Schulkindermappe“ mit Geschichten zum genau hinhören und „mitlesen“, mit Rätseln und Schwungübungen.

Vielen Dank für die bisherigen tollen Bilder der „Wunschschultüten“. Wenn sich die Öffnung der Kindergärten so entwickelt, wie vom Kultusministerium angedacht, werden wir sie vermutlich doch mit euren Kindern im Kindergarten basteln können 😊

Viel Spaß damit und herzliche Grüße

Michi

Frühlingsnewsletter #7 mit dem „digitalen Stuhlkreis Nr. 3“

Liebe Eltern,

wir haben einen kleinen Kindergarten und sind es – wie viele Kolleginnen und Kollegen – gewohnt, Verantwortung zu übernehmen und vieles gleichzeitig auf die Reihe zu bekommen: die Arbeit am Kind, Hausmeistertätigkeiten, Pädagogik, Personaleinsatz, Elternarbeit und Qualitätsentwicklung. Management eben. Jetzt sind wir Erzieherinnen vor allem als Krisenmanagerinnen gefordert und es ist ernster denn je. Die Bedingungen sind denkbar ungünstig: Man wartet ständig auf neue Verordnungen und wenn sie dann kommen, weiß man nicht, wie man sie umsetzen soll. Die Situation ist für alle neu: kein Träger kann Lösungen aus dem Hut zaubern, die Zeitspannen zwischen der Verkündigung neuer Regelungen und deren Umsetzungsvorgaben sind lang. Die üblichen Anlässe des Austauschs wie Vorstandssitzungen, Leitungstreffen und Treffen mit Vertretern der Kommune, dem KVJS, finden seit Wochen nicht mehr statt. Alle spekulieren, wollen was gehört haben und fragen: Wie macht ihr das?

Alle Bedürfnisse unter einen Hut zu kriegen, ist schwierig: Wir wissen um die Kinder, die seit Wochen zu Hause isoliert sind. Da sind Eltern, die dringend entlastet werden müssen. Und die Wirtschaft ruft nach Öffnung. Eine Zeitlang war die Sache klar: Schulen, Kitas, Geschäfte wurden mit nur minimalen Ausnahmen überall geschlossen. Das war einzusehen und da alle das Gleiche erlebten, gab es eine große Welle der Solidarität. Nun, mit den vielen föderalen Entscheidungen, ist die Sache nicht mehr so klar. In der Verordnung zum Beispiel des baden-württembergischen Kultusministeriums heißt es einerseits, dass die Kitas geschlossen bleiben. Im Folgesatz ist dann zu lesen: die Notbetreuung wird ausgeweitet. Verschiedene Phasen der Öffnung sind angedacht, zunächst die Erweiterung der Kinder mit besonderem Förderbedarf und die Vorschulkinder. Leider gibt es noch keine verbindlichen Aussagen für Baden-Württemberg. Diese sollen heute entschieden werden und sobald etwas verbindlich ist, werden wir euch umgehend informieren.  Und natürlich werden wir versuchen die Erwartungen zu erfüllen unter den Richtlinien, die uns vorgegeben werden. Gleichzeitig haben wir aber auch eine eigene, pädagogische Haltung und verstehen unser Rumpelstilzchen weniger als Dienstleistungsunternehmen, denn als einen Ort von Beziehungen, Begegnungen und Gemeinschaft. Für uns ist die Kita ein Lebensraum für Kinder, in dem sie selbstwirksam tätig sind.

Unsere Haltung aber sollte klar sein. Wir machen das Beste aus der Situation und handeln im Sinne der Kinder: Was brauchen sie in dieser Situation? Wie wollen wir ihnen begegnen, wenn sie nach so langer Zeit wieder in die Kita kommen? Welche Gesprächsangebote machen wir den Kindern? Wie stellen wir die Gruppen zusammen, damit Freunde zueinander finden? Einmal mehr ist der Blick auf die Kinder das Wichtigste. Der Bildungsplan sollte in den kommenden Wochen nicht Priorität haben, sondern der empathische, solidarische und kreative Umgang mit dieser Ausnahmesituation. Darin steckt – immerhin – auch eine Chance: die Situation kann die Resilienz und die Sozialkompetenzen der Kinder stärken. Mit Solidarität und Rücksichtnahme die Widrigkeiten der Situation zu meistern, vermittelt ein neues Gefühl und führt zu Erfahrungen, die unser wohlgemeintes Bildungsangebot sonst nicht bietet. Es gibt derzeit keine Alternative – zumindest keine, über die wir entscheiden können. Aber – „Wir schaffen das!“

Diese Pandemie hat keine Vorbilder – wir können alle nur versuchen mit Ruhe und viel Emphatie den Änderungen, die in der nächsten Zeit noch anstehen, zu begegnen.

Herzliche Grüße

Michi, Jule, Julia und Anne

P.S. Um die Zeit bis zu den verbindlichen neuen Vorgaben zu überbrücken findet ihr hier unseren neuen Newsletter und neue Videos: „Karl der Waldtroll“ Folge 2 und „Digitaler Stuhlkreis#3„. Und zum Mitsingen findet ihr hier die Liedtexte.

 

 

 

 

Bilderbuchbetrachtung für Schulkinder

Wenn ihr diesem Link folgt, könnt ihr euch von Michi das Buch „Komm mit in die Schule“ von Frauke Nahrgang vorlesen lassen!

Bilderbuchbetrachtung

Unter diesem Link könnt ihr eine Bilderbuchbetrachtung „Swimmy“ von Leo Leonni, gelesen von Jule abrufen!