Liebe Eltern,
in den vergangenen Wochen haben wir immer wieder erfragt und darüber geschrieben, was ihr im Moment macht, wie ihr die Situation, die Doppelbelastung, die „Mehr-Familienzeit“ ausfüllt und meistert. Heute möchte ich euch einen kleinen Einblick in das geben, was „hinter den Kulissen“, bei uns im Team stattfindet.
Wir haben uns bis Mitte April jede Woche per WhatsApp Chat zu einer Teamsitzung „getroffen“ und am Anfang stand die Frage „Wie können wir Kontakt halten?“ über allem. Diese Frage wurde über die Zeit immer bedeutsamer und ist bis heute Schwerpunkt und Zielsetzung unserer gesamten Planung in Bezug auf den Newsletter, den Schulkindernewsletter, den digitalen Stuhlkreis und die anderen digitalen „Filmchen“, die regelmäßig bei euch ankommen. Wir wissen, die Zeit, in der die Kinder uns nicht sehen und mit uns den gewohnten Tagesablauf in der Kindergruppe erleben ist lang. Deshalb möchten wir auf diese Art und Weise immer wieder Erinnerungen wecken und versuchen, präsent zu bleiben. Wir wissen, dass dies auch immer wieder eure Mitarbeit erfordert, denn die Kinder können sich nicht die Geschichten und Bastelangebote selbst erschließen, sondern benötigen eure Begleitung. Außerdem war es für Julia zunächst schwierig in Zusammenhang mit ihrem Pferdeprojekt und der damit verbundenen Prüfung. Aber auch sie wurde kreativ, entwickelte Pferdemappen, gründete eine Projektkinder WhatsApp Gruppe und es gelang ihr, das Projekt – auf andere Art und Weise – fortzuführen. Vielen Dank, dass ihr uns in dieser Hinsicht, aber auch durch kleine Video- oder Sprachnachrichten so sehr darin unterstützt. Bitte versteht die Anregungen im Newsletter auch als solche und fühlt euch nicht unter Druck gesetzt, etwas „abarbeiten“ zu müssen. Es sollen Ideen sein – vielleicht sind eure Kinder so viel im Garten oder im Spiel mit den Geschwistern, dass es das alles gar nicht braucht.
Je länger die Schließung andauert umso mehr seid auch ihr wieder in den Mittelpunkt gerückt. Wir haben versucht, uns in Eure Situation einzufühlen (Julia und Anne haben ja auch dieselbe zu Hause mit Homeoffice und kleinen Kindern) und uns auch um eure Bedürfnisse zu kümmern, euch im Blick zu haben und unser „Ohr“ anzubieten, wenn ihr ratlos oder erschöpft seid. Dadurch sind viele Telefonate entstanden, in denen wir uns über eure Kinder oder die Gesamtsituation ausgetauscht haben – und – es hat sich auch wieder ein bisschen „näher“ angefühlt.
Neben diesen – für uns bedeutsamsten – Aufgaben ist es uns ein Anliegen die Zeit für die Themen zu nutzen, die sonst oft „hinten runterfallen“, für die viel zu wenig Zeit im Alltag bleibt. Wir haben uns über die Qualitätssicherung ausgetauscht und unser „Rumpelstilzchenqualitätshandbuch“ auf den Weg gebracht. Das wollten wir schon seit zwei Jahren, jetzt ist schon ein ganz ansehnlicher Teil formuliert und wir arbeiten weiter daran. Es ist notwendig, unseren Hygieneplan zu überarbeiten. Dazu müssen alle Hygienebestimmungen durchgearbeitet und entsprechend auf das Rumpelstilzchen übertragen ausformuliert werden. Dem zugrunde liegt ein fast 300 Seiten „starker“ Hygieneleitfaden des KVJS, der durchgelesen werden muss. Wir sind dran 😊 Und natürlich konzentriert sich auch vieles auf das Lesen unendlicher neuer Bestimmungen, Erlasse, in Zusammenhang mit Corona. Der Paritätische Wohlfahrtsverband und auch das Kultusministerium sind hier sehr aktiv und versorgen uns mit allem Wissenswerten.
Jetzt, mit der erweiterten Notbetreuung, die auch an einigen Tagen im Rumpelstilzchen stattfindet, haben wir unsere „Kapazitäten“ aufgeteilt. An den Tagen, an denen keine Betreuung stattfindet, wird aufgeräumt, desinfiziert, sortiert, Bücher katalogisiert, ein neuer Aktenplan angelegt, d.h. wir sind auch wieder mehr in den Räumlichkeiten des Kindergartens und widmen uns ganz „praktischen“ Aufgaben. Zielsetzung ist es, bis zur Wiedereröffnung alle Räume, das Gartenhäuschen, das Büro und den Keller in „neuem Glanz und neuer Ordnung erstrahlen zu lassen“.
Das sind also die Dinge, mit denen wir uns auseinandersetzen und zweifelsohne machen die Bereiche, in denen wir uns mit euren Kindern oder euch beschäftigen deutlich mehr Spaß als das, was so unter „administrativem Tun“ zu verbuchen ist 😊 Zum Beispiel der „Filmdreh“ zum „2. Digitalen Stuhlkreis“ und das Zusammenstellen der Ideen für den Frühlings-Newsletter #6.
Leider können wir euch noch keine Informationen dazu geben, wie es weitergeht. Die Familienminister von Bund und Ländern haben sich gestern zusammengesetzt, um die Belange des Wiedereinstieges in den Schulbetrieb zu besprechen und benannten hierbei auch den Plan, einen behutsamen Wiedereinstieg in die Kindertagesbetreuung zu befürworten. Das Bundesfamilienministerium empfiehlt einen Wiedereinstieg in vier Phasen. Dies sei in den kommenden Wochen aus bildungs- und entwicklungspsychologischen Gründen notwendig, heißt es in einer Erklärung. Ein konkretes Zieldatum wurde dafür jedoch nicht benannt. Der Beschluss soll am 30.04. in die Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel einfließen. Weitreichende Entscheidungen werden bei dem Gespräch aber nicht erwartet, sondern erst bei einem weiteren Treffen am 06. Mai. Das bedeutet für uns alle – Geduld und abwarten.
Wir wünschen euch eine entspannte Woche
Michi, Jule, Anne und Julia